Das DIR® System

Jeder Zahnmediziner wünscht sich den theoretisch „exakten Biss“, bei dem im Augenblick der Bissnahme die physiologische Kiefergelenksposition erreicht wird. Praktisch ist dies jedoch so gut wie nie der Fall, da der Patient immer nur in der Lage ist, die IST-Situation seines Bisses zur Verfügung zu stellen – insbesondere durch die täglich variierenden Einflüsse, denen Patient und Zahnarzt natürlicherweise unterliegen.

Diese „Bissnahme in IST-Situation ist daher oftmals die Grundlage für jede weitere zahnmedizinische Befundung und jede folgende zahntechnische Arbeit. Sie kann daher zu nicht gewünschten Problemen bei der zahnärztlichen ⁄ zahntechnischen Rekonstruktion führen. Meist sind dann massive Einschleifmaßnahmen und Korrekturen notwendig.

Das DIR® System bietet dem Zahnmediziner umfangreiche Möglichkeiten für eine perfekte Grundlage jeglicher Art der Diagnostik und alle „bissbasierenden“ Arbeiten. Bei einer richtigen Vorgehensweise brauchen in der Regel im Mund des Patienten keine Korrekturen mehr vorgenommen werden.
Abgesehen von der Leichtigkeit der Durchführung einer digitalen Kieferrelationsbestimmung liefert das DIR® System umgehend auswertbare und verständliche Bilder der momentanen IST-Situation des Patienten. Mit dem bewährten DIR® Verschlüsselungsprinzip unter definierter Kaukraft erhalten Sie darüber hinaus – behandlerunabhängig– einen jederzeit exakten Biss für eine perfekte Prothetik.

Das elektronische Messverfahren basiert auf dem Pfeilwinkel- bzw. Stützstiftregistrat nach Gerber mit Aufzeichnung der Grenzbewegungen des Unterkiefers unter physiologischem Kaudruck und ohne Okklusionsbezug.

Nach Abschluss der DIR® Messung wird die ermittelte Zentrikposition als sogenannter Sollbiss im Mund des Patienten verschlüsselt, indem der Stützstift unter definiertem Kaudruck in ein Fixierplättchen geführt und Silikon zwischen die Zahnreihen gespritzt bzw. abgescannt wird. Anschließend erfolgt die Übertragung in den Artikulator (analog oder digital).

Die Patentierte Eigenentwicklung zur Erfassung der Bewegungsabläufe des Unterkiefers und der ausgeübten Kaukraft.

Der Messverstärker überträgt die Daten in Echtzeit an die DIR® System Software.

Neueste Schrittmotorentechnik für eine schnellere und nahezu geräuschlose Ansteuerung der ermittelten Verschlüsselungsposition.

Die in der Software implementierte Kalibrier-Funktion sorgt für Komfort und höchste Präzision.

Medical PC

21,5˝ Slim design Multi-Touch Medical Panel PC
16:9 Full HD, Windows 10, Touchscreen, Front IP65

9.7“ Multi-Touch Medical Panel Tablet
4:3, Windows 10, Touchscreen, Front IP65
Docking Station

Die Software erfasst die vom Messverstärker über die USB-Schnittstelle ankommenden Sensormesswerte, die linearisiert und geometrisch korrigiert werden, um so den Krafteinleitungspunkt darzustellen. Es wird auf dem Bildschirm in einem X-Y-Koordinatensystem angezeigt. Die ermittelte Gesamtkraft wird als senkrechter Wertebalken ebenfalls auf dem Display angezeigt und dient als Biofeedback für den Patienten zur Einhaltung des optimalen Bereichs der Kiefermuskelkraft bei der Registratur.

stabiler und maßgefertigter Transport-Trolley-Koffer für den sicheren Transport der DIR® System Messeinheit

Der Patientenweg

Ihr Zahnarzt ist nicht nur für Ihre Zähne zuständig

Wenn Ihre Symptome auf eine CMD hinweisen: Sprechen Sie Ihren Zahnarzt bzw. Zahnärztin auf Funktionsstörungen an!

2. Wenn Sie flexibel sind und einen erfahrenen DIR® Zahnarzt aufsuchen möchten…

Nutzen Sie die Online-Zahnarztsuche, um einen DIR® Zahnarzt in Ihrer Nähe zu finden oder nehmen Sie direkt Kontakt zur »Gesellschaft für Funktionsdiagnostik« auf.

Fachartikel

Schiene ist nicht gleich Schiene

Fachbeitrag von Dr. med. dent. Farina Blattner, MSc.

CMD: Schienen mit Funktion und Wirksamkeit

Fachbeitrag von Dr. med. dent. Farina Blattner, MSc.

Intraorale Registrierung und CMD Teil 1

Fachbeitrag von Prof. Dr. Udo Stratmann

Fachbeitrag von Prof. Dr. Udo Stratmann

CMD: Ein komplexes Krankheitsbild

Nach epidemiologischen Studien leben circa sechs Prozent der europäischen Bevölkerung funktionsgesund, wogegen die Prävalenz von objektiven Befunden einer CMD ohne Nachweis von subjektiven Beschwerden bei 85 Prozent liegt.

Demnach ist ein Großteil der Bevölkerung mit auslösenden Störfaktoren konfrontiert und reagiert darauf mit progressiven und/oder mit regressiven Gewebeadaptationen. Diese Strukturveränderungen können jahrelang neuronal kompensiert bzw. toleriert werden und bleiben klinisch im Sinne einer stummen CMD unauffällig. Ein CMD-Vollbild mit sistierenden objektiven und subjektiven Symptomen haben nur circa neun Prozent der Bevölkerung entwickelt. In dieser Gruppe ist die Toleranz gegenüber den Störfaktoren verloren gegangen und als Folge davon die neuronale Kompensationsfähigkeit zusammengebrochen.

Im Geschlechtsvergleich sind Frauen etwa fünfmal häufiger als Männer von einer CMD betroffen, wobei der Altersgipfel zwischen 30 bis 34 Jahren liegt. Die Prävalenzwerte der CMD-typischen Beschwerden steigen im Übrigen dramatisch an, wenn Symptome wie Spannungskopfschmerz, Migränebeschwerden, Nacken- und Rückenschmerz, Ohrgeräusche bzw. Tinnitus, Hörminderung, Gleichgewichtsstörungen, Schwindel, Schluckbeschwerden, Sprech- und Geschmacksstörungen, die bislang nicht primär „zahnärztlichen Erkrankungen“, sondern Erkrankungen aus anderen Fachgebieten (siehe oben) zugeordnet wurden, in die Auswertung mit ein bezogen werden.

Die Auswertung der relevanten Fachliteratur bezüglich der Ätiologie der CMD belegt vier auslösende Störfaktoren, wodurch die Multikausalität beziehungsweise die multifaktorielle Genese der Erkrankung deutlich wird. Im Einzelnen werden folgende Ursachen beschrieben, die natürlich auch als Kombinationen auftreten können:

Die dentookklusalen Störfaktoren und die traumatisch-chirurgischen Störfaktoren fallen ins Fachgebiet der Zahnmedizin beziehungsweise der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, der Pädiatrie, der Logopädie, der Orthopädie und der Manuellen Medizin.

Die dentookklusalen Störfaktoren werden den prä- und postnatalen Entwicklungsfehlern der Zähne und den erworbenen Erkrankungen der Zähne und der Parodontien, inklusive der parodontalen Umbauvorgänge sowie den durch zahnärztliche Intervention bedingten Faktoren zugeordnet. Sie betreffen demnach Malokklusionen nach Zahnwanderungen bzw. -kippungen oder durch Gleithindernisse, Supraokklusionen bei Elongationen oder bei Frühkontakten, Non- beziehungsweise Infraokklusionen bei Zahnverlusten und Zahnkippungen, falschen Kieferrelationen mit Kondylusverlagerungen durch Zwangsokklusionen oder fehlerhafte Bissnahmen bei prothetischen Restaurationen und kieferorthopädische, konservierende sowie prothetische Behandlungen.

Zahnärztliche Eingriffe während des Kiefer und Muskelwachstums der beiden Dentitionen können, wegen der noch ausgeprägten, biologischen Formanpassungsfähigkeit des sich entwickelnden Organismus, wesentlich weitreichendere Schäden verursachen als entsprechende Behandlungen beim Erwachsenen, dessen Knochen- und Muskelgewebe nur noch begrenzt umbaubar ist. Das Problem des iatrogenen kieferorthopädischen Therapiefehlers liegt in der Beeinflussung der natürlichen Zahnangulationen, wobei Korrekturen der Achsenlage des oberen, ersten Molaren den größten Risikofaktor einer dentookklusalen Störung darstellen, weil der 6-Jahr-Molar die Angulationen aller nach ihm durchbrechenden Ersatz- und Zuwachszähne mit Ausnahme der Frontzähne beeinflusst. Somit muss die Einebnung der Spee’schen Kurve, wie sie bei der Straight-Wire-Technik angestrebt wird, im juristischen Sinn als Behandlungsfehler angesehen werden.

Die traumatisch-chirurgischen Störfaktoren betreffen mechanische Verletzungen und MKG-chirurgische Eingriffe an den Kiefern (vor allem am aufsteigenden Ast und am Kondylus), an den Zähnen, am Kiefergelenk und an den Wirbelsäulengelenken sowie der assoziierten Muskulatur mit der Folge der Ausbildung von Größen-, Form- und Lageveränderungen sowie von Unterentwicklungen (z. B. Kondylusasy mmetrien) nach abgeschlossener Wundheilung.

Die orthopädischen Störfaktoren sind im Fachgebiet der Orthopädie, der Manuellen Medizin, der Pädiatrie, der Logopädie, der Zahnmedizin und der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie angesiedelt. Sie betreffen prä- und postnatale Entwicklungsfehler und erworbene Erkrankungen der Knochen, Gelenke und Muskeln der Wirbelsäule mit resultierenden Haltungsbeziehungsweise Stellungsfehlern der Halswirbelsäule einschließlich Entwicklungsfehler und erworbene Erkrankungen der Kiefer, des Kiefergelenkes, der Kaumuskulatur und der Zunge (z. B. als Wachstumshemmung durch Daumenlutschhabits mit Folge der Persistenz des infantilen Schluckens) sowie orthopädisch-chirurgische Eingriffe an der Wirbelsäule.

Die psychosozialen Störfaktoren werden naturgemäß dem Fachgebiet der Psychiatrie und der Psychologie zugeordnet.

Überraschenderweise sind nur sehr wenige Studien veröffentlicht, die sich mit der Frage nach der epidemiologischen Verteilung beziehungsweise der demografischen Häufigkeit der benannten Störfaktoren beschäftigen. Es liegen aber aktuelle Daten einer zunehmenden Dominanz der psychosozialen Störfaktoren im Verlauf der letzten Jahrzehnte vor. Über welche Mechanismen psycho sozialer Stress (als Synonym für Störfaktoren) zur Entwicklung einer CMD beitragen kann, wurde von Gameiro et al. in einem Review dargestellt. Danach kann Stress die Prozesse der Schmerzleitung und -Wahrnehmung im Sinne einer psychosomatischen Projektion (Somatisierung oder somatoforme Störung) tief greifend modulieren. Im Weiteren kann der Bruxismus und die Compressio dentalis (Zähnepressen) als Zeichen einer Stressbewältigungsstrategie angesehen werden und dem Schutz vor chronischen Stresskrankheiten dienen. Das unphysiologisch verstärkte Zähneknirschen und -pressen kann überzeugend mit dem transaktionalen Stressmodell von Lazarus und Laurier erklärt werden, wonach jede Person über eine individuelle Stressbewältigungskompetenz (aktives und passives Coping) verfügt. Bei der aktiven Bewältigung nach der Frustrations-Aggressions-Theorie erfolgt die aggressive Reaktion auf somatisch-muskulärer Ebene als archaische Kampfreaktion. Bei der passiven Bewältigungsstrategie löst die Frustration eine Resignation und nachfolgend eine Depression aus.

Genauso wie die psychosozialen Stressfaktoren erzeugen auch die drei anderen Störfaktoren eine neuronal kontrollierte Muskelhyperaktivität oder Hypertonisierung der Kaumuskulatur mit fehlenden Ruhephasen, die mit dem Terminus Parafunktionen definiert ist und primäre Struktur- und Funktionsschäden an der Muskulatur auslöst. Diese sind dann die Ursache für sekundäre Folgeschäden an Kiefergelenken, Parodontien, Zähnen, den angrenzenden Weichteilen sowie an der Nackenmuskulatur und an den Halswirbelsäulengelenken.

Symptome

Kennen Sie das: Zähneknirschen, Kieferknacken?
Ohrgeräusche? Beschwerden im Kopf-, Nacken- und Wirbelsäulenbereich?

Wussten Sie außerdem, dass sogar Kopfschmerzen, Schlafstörungen und selbst Tinnitus Ihre Ursache im Kiefer haben können? Zählen Sie auch zu den Menschen, die häufig unter einer oder mehrerer der genannten Beschwerden leiden, von Ärzten und Therapeuten bislang aber keine konkrete Diagnose erhalten haben? Dann sind Sie nicht allein! Häufig liegt eine Fehlfunktion des Unterkiefers und der Kiefergelenke vor (Craniomandibuläre Dysfunktion oder CMD) mit »falschem Biss« als Folge von Fehlregulationen, die wiederum Beschwerden im ganzen Körper auslösen können. Wenn Sie betroffen sind, fragen Sie einen Spezialisten mit Schwerpunkt Funktionsdiagnostik ob bei Ihnen eine Funktionsstörung vorliegt. Über unsere Zahnarztsuche finden Sie DIR® Zahnärzte in Ihrer Region.

Gesellschaft für Funktionsdiagnostik

Wir sind ein in Essen ansässiges Unternehmen, das sich seit 2006 auf die Funktionsdiagnostik für Zahnmediziner, Kieferorthopäden und Zahntechniker spezialisiert hat.

Mit dem DIR® Konzept bieten wir Zahnmedizinern innovative Lösungen zur präzisen Diagnostik und Behandlung von Kiefergelenkserkrankungen. Das Konzept umfasst die manuell klinische- sowie die instrumentelle Funktionsanalyse, auf deren Grundlage eine genaue Diagnose gestellt und die optimale Therapie, wie zum Beispiel die Anpassung einer DIR® Aufbissschiene, vorgenommen werden kann.

Der DIR® Behandlungspfad für die Zahnarztpraxis gibt Ihnen Sicherheit bei der funktionsdiagnostischen Patientenbehandlung.

Unsere zentralen Produkte hierzu sind die FunktioCheck Pro®Software, zur Analyse und Dokumentation funktionsdiagnostischer Befunde, sowie das DIR® System, zur Bestimmung der exakten UK-Positionierung.

Regelmäßige Fortbildungen für Zahnärzte und Zahntechniker stellen sicher, dass Sie stets auf dem neuesten Stand der funktionsdiagnostischen Möglichkeiten arbeiten.